(eigene Schreibweise auch: AMIGA) war ein Musiklabel des von Ernst Busch gegründeten Musikverlags Lied der Zeit Schallplatten-Gesellschaft mbH, Berlin. 1954 ging es über auf den staatlichen DDR-Tonträgerproduzenten VEB Deutsche Schallplatten Berlin und war im VEB nun dem Ministerium für Kultur nachgeordnet. Amiga sollte die Bandbreite der populären Musik abdecken. Darunter fielen Beat-, Rock- und Popmusik ebenso wie Jazz, Schlager, volkstümliche Musik und populäre Instrumentalmusik. Amiga wurde am 3. Februar 1947 gegründet und bestand bis 1994. Seitdem wird das Repertoire von mehr als 30.000 Titeln (von 2200 Schallplattenproduktionen und 5000 Singles) von der BMG Berlin Musik GmbH, jetzt Sony Music Entertainment, vermarktet. Als Markenname für Veröffentlichungen von Tonträgern aus der DDR-Zeit wird Amiga weiterhin verwendet.

 

Das Kernrepertoire von Amiga bestand aus Tanz- und Unterhaltungsmusik von Künstlern aus der DDR. Die Kontingentierung der musikalischen Genre sowie die Auswahl der Künstler, ihrer Stücke und Texte unterlag den staatlichen Vorgaben der DDR-Kulturpolitik. Schlager sowie Rock/Pop nahmen zuletzt jeweils 25 % des Gesamtausstoßes ein, Blues/Jazz und Folk jeweils 15 %, der Rest verteilte sich auf Stimmungsmusik, Kinderlieder sowie leichte Klassik. Nach dem Aufkommen des Rock ’n’ Roll und Beat in den 1960er Jahren war der „harte Beat“ rasch verpönt, anstelle dessen wurden auch im Rock/Pop-Bereich bevorzugt Stücke mit „liedhaftem“ Charakter produziert.

Vereinzelt wurden auch von Amiga getragene Produktionen, vor allem von Karat, Silly, den Puhdys und City, in der Bundesrepublik Deutschland als Lizenz übernommen, unter anderem vom westdeutschen Plattenlabel Teldec. Im Bereich des freien Jazz übernahm Amiga dagegen „westliche“ Aufnahmen der Free Music Production von DDR-Musikern, beispielsweise von der Ulrich Gumpert Workshop Band und vom Trio Kowald-Smith-Sommer und veröffentlichte sie als Amiga-Platte. In den späten 1980er Jahren kam es außerdem zu Koproduktionen mit westlichen Vertragspartnern. Unter anderem wurden einige Aufnahmen von Ost-Künstlern im West-Berliner Ariola-Studio eingespielt oder von westlichen Gastproduzenten betreut.

 

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